Wie lange sind Samen haltbar und keimfähig?
Die häufigsten Anfragen, die uns zum Thema Saatgut erreichen, drehen sich um die Frage der Keimfähigkeit von Samen.
Wie lange sind Samen haltbar? Was passiert, wenn sie alt werden? Wann sollte ich Samen aussortieren und ersetzen?
Saatgut, das in den Handel gegeben werden darf, muss eine Keimfähigkeit von mindestens 50% aufweisen.
Die Hälfte der Samen im Tütchen müssen also bei korrekter Aussaat keimen.
Wir testen unser Saatgut regelmäßig auf seine Keimfähigkeit mit einem sogenannten Keimtest. Durch diese Qualitätskontrolle garantieren wir, dass unser Saatgut mindestens diese geforderte Keimfähigkeit hat.
Die meisten Samen haben jedoch eher eine Keimfähigkeit von 80-98%, wenn Sie bei uns in die Tütchen gefüllt werden, denn wir wollen unsere Kunden ja zufrieden machen mit einem erfolgreichen und unkomplizierten Aussaaterlebnis.
Saatgut hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Je nach Pflanzensorte kann die Keimfähigkeit von Samen zwischen ein paar Monaten und vielen Jahrzehnten liegen.
Wie kannst Du die Haltbarkeit der Samen auf unseren Samentütchen erkennen?
Natürlich wissen wir, welche Sorte unter besten Bedingungen wie lange keimfähig sein wird. Deswegen haben wir uns seit Mitte des Jahres 2023 dazu entschlossen, ein freiwilliges Mindesthalbarkeitsdatum auf unseren Samentütchen anzugeben.
Alle Samentütchen, die seitdem produziert worden sind, haben nun auf der Tütchenlasche ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt (erkennbar an dem Text: Aussaat bis: / Best before:).
Dieses gibt den Zeitpunkt an, ab dem die Keimfähigkeit der Samen vorraussichtlich unter 50% sinkt.
Man kann nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums also noch auf jeden Fall einen Keimtest machen. Vermutlich keimen dabei immer noch etliche Samen. Es sind nur einfach weniger oder sie entwickeln sich möglicherweise weniger kräftig.
Natürlich sind auch noch ältere Samentütchen im Umlauf, die wir vor Mitte des Jahres 2023 produziert haben. Diese Samentütchen können wir nicht einfach entsorgen, denn das entahltene Saatgut ist auf jeden Fall noch haltbar.
Hier ein paar exemplarische Angaben wie lange Samen bei angemessener Lagerung sicherlich keimfähig sind:
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5-10 Jahre: Tomaten, Auberginen, Artischocken, Gurken und viele Kohlarten.
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3-5 Jahre: Kürbisse, Rote Bete, Erbsen, Bohnen, Mangold, Spinat, Karotten.
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2-3 Jahre: Fenchel, Dill, Koriander, Petersilie, Pastinake, einige Zwiebelsorten.
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unter 2 Jahren: Viele tropische Pflanzen wie Kaffee, Schwarzwurzeln, einige Zwiebelgewächse wie Schnittlauch .
Auf unseren älteren Samentütchen findet Ihr auf der Rückseite jeweils das Abfülldatum aufgedruckt (erkennbar an dem Text: "abgefüllt am:").
Wir hatten vor Mitte des Jahres 2023 ja bewußt kein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben, weil die Keimfähigkeit der Samen je nach Pflanzenart sehr stark variieren kann und auch von äußeren Faktoren abhängig ist wie der Lagerung.
Diese äußeren Umstände können wir selbst nicht mehr beeinflussen und kontrollieren sobald das Saatgut unser Haus verlässt.
Was kannst Du für die Keimfähigkeit tun?
- Kaufe dir immer nur soviel Saatgut wie du in einem Jahr verbrauchst. Dann hast du immer frisches.
- Lagere dein Saatgut möglichst dunkel, trocken und bei gemäßigten Temperaturen
- Beachte bei der Aussaat die Angaben auf dem Tütchen. Manche Samen benötigen beispielsweise Licht, besonders viel Wärme oder sogar eine längere Kälteeinwirkung, damit sie keimen können.
- Bevor du deine Samen entsorgst, mache doch einen Keimtest. Hier erklären wir wie es geht.