Wie sät man Kalkeimer im Freien aus - Kurze Anleitung und Tipps
1. Begrifferklärung: Was sind Kaltkeimer?
Kaltkeimer, oft auch Frostkeimer genannt, sind Pflanzen, deren Samen eine Kältephase durchlaufen müssen, bevor sie keimen. Diese Pflanzen haben spezielle Keimhemmstoffe, die nur durch den Einfluss von niedrigen Temperaturen über mehrere Wochen hinweg, abgebaut werden. Erst nach diesem Kältereiz sind die Samen bereit, bei ansteigenden Temperaturen im Frühjahr auszutreiben. Diese Anpassung verhindert, dass die Samen zu früh im Herbst keimen und durch Frostschäden verloren gehen.
2. Der beste Aussaat-Zeitpunkt
Die ideale Zeit für die Aussaat von Kaltkeimern ist der späte Herbst bis zum frühen Winter, meist zwischen November und Januar. In dieser Zeit sind die Temperaturen niedrig genug, um den notwendigen Kältereiz zu gewährleisten. Die Samen haben dann ausreichend Zeit, um den Winter über die Kältephase zu durchlaufen, sodass sie im Frühjahr bei steigenden Temperaturen optimal keimen können.
3. Worauf musst du bei der Aussaat achten?
Bei der Aussaat von Kaltkeimern gibt es einige wichtige Aspekte, die Du beachten solltest:
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Töpfe statt direkt ins Beet: Wir empfehlen Kaltkeimer in Töpfen oder Saatschalen auzusäen. Sehr viele Kaltkeimer sind zusätzlich auch Lichtkeimer. Du hast also mit oftmals sehr feinen, kleinen Samen zu tun, die gerne wegwehen oder vom Wasser weggeschwemmt werden. Sät man diese in Töpfe, kann man solche Probleme besser in den Griff bekommen. Außerdem können Töpfe leichter bewegt werden.
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Substrat und Standort: Verwende ein durchlässiges, humusreiches Substrat und sorge dafür, dass die Erde feinkrümelig ist. So können sich die zarten Keimlinge optimal entwickeln. Ein halbschattiger Standort ist ideal, damit der Boden nicht austrocknet und die Samen dennoch genug Licht erhalten.
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Schutz vor Tieren: Abgedeckt mit einem Vlies, engmaschigen Drahtgitter oder einem Netz sind die Samen im Topf gut vor Tieren geschützt. Wichtig ist, dass der Schutz luftdurchlässig ist, damit sich keine Feuchtigkeit staut und Kälte an die Samen gelangen kann.Mäuse und Vögel bedienen sich im Winter gerne mal an der Saat.
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Kältephase ermöglichen: Zu Beginn der Aussaat brauchen die Samen erstmal eine kurze Periode ( 2-4 Wochen) mit Temperaturen zwischen +5 und 15°C: Eventuell sollten die Töpfe also erstmal noch im Gewächshaus oder kühlen Treppenhaus stehen. Danach müssen die Töpfe über den Winter im Freien plaziert werden, um die natürliche Kältephase zu durchlaufen. Noch besser gelingt die Aussaat, wenn man die Töpfchen sogar in den Boden in einem leeren Beet einbuddelt. Insgesamt ist Geduld gefragt: Die meisten Kaltkeimer keimen erst im Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder steigen.
4. Typische Kaltkeimer
Viele heimische Wildpflanzen, Kräuter und Gehölze sind Kaltkeimer.
Hier sind einige Beispiele: