Der rote Fingerhut ist, ebenso wie seine Geschwister, eine sehr traditionsreiche und sagenumwobene Giftpflanze und heimische Staude. Mit seinen glockenförmigen violetten Blütenständen, die in vielen mythologischen Erzählungen als Behausungen, Handschuhe oder Kopfbedeckungen für Elfen dienen, ist er sehr dekorativ. Er gilt als Pionierpflanze und breitet sich gerne auf Einschlagsflächen und gerodeten Waldböden aus. Wild wachsend kommt er in Teilen Deutschlands nur noch selten vor, daher befindet er sich auf der Liste der gefährdeten Arten. Nicht nur Elfen, auch der Teufel soll die Pflanze genutzt haben - und zwar als Fingerhut. Allen Erzählungen ist gemein, dass sie der Pflanze magische Wirkung unterstellen. Historisch wurde er in der Volksmedizin eingesetzt, er ist jedoch enorm schwer zu dosieren, so dass akute Vergiftungen durch Therapieversuche nicht selten waren. Seine wohl bekannteste Anwendung ist in Form verschiedenster Digitalis-Präparate, die bei Herzinsuffizienz und altersbedingter Herzschwäche enorm wirksam und schulmedizinisch anerkannt sind. Die enthaltenen herzwirksamen Glykoside stärken die Herzmuskulatur und regulieren die Schlagfrequenz. Die Pflanze ist sehr giftig und sollte nicht in Gärten gepflanzt werden, in denen Kleinkinder spielen oder Haustiere frei herumlaufen!
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